Prechlau
und
umliegende
Gemeinden

Bezugsort: Prechlau

 

 


Bergelau 

Gutsdorf, durch Versiedelung in der Anlage gestört, mehrere Abbauten. Der landwirschaftliche Kleinbesitz überwog seit 1924. Die Einwohner gehörten 1925 zu 72,7 Prozent der kath. Kirche an. Die meisten Wohnplätze gehörten bis 1929 zum Forstgutsbezirk Hohenkamp. Czarsen bildete bis 1872 einen eigenen Gutsbezirk, danach wurde es dem neugebildeten Forstgutsbezirk Hohenkamp eingegliedert. Der Forstgutsbezirk Hohenkamp umfasste 1910 3593,3 ha mit 197 Einwohnern in 8 Wohnplätzen; 1920 fielen davon 1230,6 ha an Polen. Der Rest bestand weiterhin als Gutsbezirk Hohenkamp. Er wurde 1929 im Zuge der preuß. Verwaltungsreform aufgelöst und weitgehend in Bergelau eingegliedert.
Wohnplätze: Alt Rögnitz, Bergelau Forsthaus, Bergelau Waldarbeitergehöft, Czarsen, Neu Rögnitz, Ottoshof, Vogelsang.
Gemarkung: 1990 ha, Einwohner: 317, Haushalte: 71.

Damerau  

Unregelmäßiges Straßendorf mit Gut. Die bäuerlichen Wirtschaften waren meist kleineren Umfangs, sie bedeckten zusammen nur wenig mehr als ein Drittel des Gemeindegebietes. Bei der Zählung 1905 haben sich 11 Einwohner im Dorf als Polen bekannt; auf dem Gut 21 Einwohner als Kaschuben. 1910 dann gaben 41 Einwohner auf dem Gut Polnisch als Muttersprache an. 1920 brach ein Streik unter den Gutsarbeitern aus , der erst mit Hilfe der Polizei beigelegt weren konnte. Damerau gehört zu den ersten namentlich bekannten Orten im Kreis; es erscheint bereits in der 1323 ausgestellten Handfeste für Mankau (die älteste im Schlochauer Land), in der als Zeuge der Verschreibung ein Dacho de Damprofka genannt wird. Dieser Dacho, wohl der dem pomoranischen Adel angehörende Grundherr von Damerau, wird auch in der 1326 für Sampohl und Konarzyn ausgestellten Handfeste erwähnt.
Wohnplatz: Lubianken.
Gemarkung: 1258 ha, Einwohner: 413, Haushalte: 100.

Lissau

Gutsdorf, daneben die großen Güter Ziethen und Zawadda. Ziethen ist die älteste Siedlung des Schlochauer Landes, es ging aus einer den pommerellischen Fürsten in Danzig unterstellten Kastellaneiburg hervor. Die geschützte Lage machte die Burg zum Mittelpunkt der Kastellanei Ziethen, aus der später unter dem deutschen Ritterorden die Komturei Schlochau hervorging. Schon um 1250 ist es Kirchort. Die Kirche war dem Apostel Jakobus geweiht und gehörte zu den 25 ältesten Kirchen Pommerellens.
Wohnplätze: Schönthal, Seehof, Waldkater, Zawadda, Ziegelei, Ziethen, Ziethen Forsthaus.
Gemarkung: 3216 ha, Einwohner: 554, Haushalte: 112.

Neuguth 

Ursprünglich Angerdorf. 23 Landwirte hatten Höfe mit weniger als 5 ha, 10 Betriebe umfassten 5 bis 10 ha, 12 hatten 10 bis 20 ha und 11 hatten 20 bis 100 ha. Zum Gut Eichenfelde gehörten 325 ha. Eichenfelde, Krasenfier und Neuhof Abbau waren bis 1920 Teile der Gemeinde Kelpin, die zu Polen kam.
Wohnplätze: Eichenfelde, Krasenfier, Neuguth Bhf., Neuguth Zollhaus, Neuguther Schneidemühle, Neuhof Abbau.
Gemarkung: 792 ha, Einwohner: 466, Haushalte: 132.

Neuhof 

Gutsdorf mit Siedlung. Ein Hof war 1939 kleiner als 5 ha, 13 Betriebe waren 10 bis 20 ha und 4 zwischen 20 und 100 ha groß. Das Gut Josefshof hatte 1922 396 ha. 1925 waren 61,5 Prozent der Einwohner katholisch (1864 erst 41,2 Prozent). Die starke relative Zunahme der Katholiken ging vor allem auf die Ansiedlung kath. Bauern aus dem abgetretenen Westpreußen und aus Westfalen (Münsterland) zurück.
Wohnplatz: Josefshof.
Gemarkung: 818 ha, Einwohner: 167, Haushalte: 38.

Pagelkau 

Wohl ursprünglich kleines Angerdorf, dann durch Gutsanlage und Straßenzeile verändert, dazu zahlreiche Abbauten. Vier Bauern hatten weniger als 5 ha Land, 6 besaßen zwischen 5 und 10 ha, 19 aber zwischen 10 und 20 ha und 25 hatten zwischen 20 und 100 ha; 1922 hatte das Gut Pagelkau 530 ha und das Gut Waldau 130 ha. Waldau entstand nach 1863, als die damalige Besitzerin des Gutes Pagelkau, die Berliner Holzkontor AG, 2336 Morgen Waldland vom Hauptgut abzweigte. Nach der Rodung wurde das Land an Bauern verteilt.
Wohnplätze: Pagelkauer Mühle, Waldau.
Gemarkung: 1873 ha, Einwohner: 480, Hauhalte: 108.

Platzig 

Zwei Güter: Platzig mit 920 ha (1922), Gemel mit 482 ha Grundbesitz; daneben gab es einen Hof mit weniger als 5 ha. Gemel gehört zu den ältesten Siedlungen des Schlochauer Landes, es bestand schon zu pommerellischer Zeit. 1837 verkaufte der Gemeler Besitzer Platzig. Vor 1840 wurde das jetzige Platzig erbaut; das bisherige Vorwerk und Gut wurde nun Alt Platzig genannt. Später wurde es zusammen mit der in der Nähe gelegenen Ziegelei abgebrochen.
Wohnplätze: Gemel, Gemeler Mühle.
Gemarkung: 1434 ha, Einwohner: 287, 67.

Pollnitz 

Langgestrecktes Angerdorf, dazu weitere Wohnplätze. 61 landwirtschaftliche Betriebe hatten weniger als 5 ha Fläche (Handwerker und Tagelöhner), 11 hatten zwischen 5 und 10 ha, 15 waren zwischen 10 und 20 ha groß, 12 Höfe hatten zwischen 20 und 100 ha. Drei Betriebe hatten mehr als 100 ha; zu Adlig Pollnitz gehörten 1992 242 ha Land. Um 1840 bauten sich die Bauern auf die Feldmark aus, vor allem auf dem Sockel entstanden zahlreiche Höfe; die alten Gehöfte im Dorf wurden zu Insthäusern (Instmann = ständig gegen Bar- und Naturallohn und freie Wohnung beschäftigter Landarbeiter) oder an Handwerker verkauft. Zuletzt lebten dort nur noch 4 Bauern. 1925 gehörten 71,9 Prozent der Einwohner der röm.-kath. Kirche an. Für die evangelischen Einwohner entstand 1912 ein massiver Kirchenbau am Ostausgang des Dorfes.
Wohnplätze: Adlig Pollnitz, Am Bahnhof Pollnitz, Aschenberg, Gostuden, Niederung, Seeberg, Sockel.
Gemarkung: 1536 ha, Einwohner: 1211, Haushalte: 316.

Prechlau 

Langgestrecktes Straßendorf, mit Erweiterungen an den Ausfallstraßen, zahlreiche Abbauten. Prechlau war zwar offiziell nur eine Landgemeinde, nahm aber in dem weiten, städtearmen Nordosten des Kreises die Funktion eines kleinen Marktfleckens wahr; der Anteil der in Industrie und Handwerk tätigen Bevölkerung überwog den der in Land- und Forstwirtschaft beschäftigten. 1939 bestanden 35 Kleinstellen mit weniger als 5 ha Land. 17 Höfe hatten zwischen 5 und 10 ha, 28 wiesen eine Größe von 10 bis 20 ha auf, 31 Bauern besaßen Betriebe von 20 bis 100 ha. Es gab 2 Großbetriebe mit mehr als 100 ha. Im Jahre 1925 gehörten 61,5 Prozent der Einwohner der kath. Kirche an. Die evangelische Gemeinde geht bis ins 16. Jahrhunder zurück und muss trotz der Gegenreformation noch um 1700 recht groß gewesen sein. 1864 lebten in Prechlau 42 Juden, 1871 waren es sogar 55; ihre Zahl ging aber danach stetig zurück, besonders nach 1900, als ein Mordfall ihnen in die Schuhe geschoben wurde. Lediglich die Familien Todtenkopf und Lewin blieben bis zum bitteren Ende in Prechlau.
Wohnplätze: Am See, Kuhrei, Niederung, Prechlau Bhf.
Gemarkung: 2333 ha, Einwohner: 2028, Haushalte: 536.

Prechlauermühl 

Teilweise zweizeiliges Straßendorf. Die landwirtschaftliche Besitzstruktur war überwiegend Kleinbäuerlich (Nebenerwerb). Nur 6 Bauern besaßen Betriebe über 20 ha. Die Prechlauer Mühle, aus der das Dorf hervorging, erscheint schon 1570. Im Jahre 1647 verschrieb sie der Schlochauer Starost Jakob Weiher dem Peter Lanck. Das Dorf Prechlau wurde zum Zwangsmahlgast bestimmt.
Wohnplätze: Forsthaus, Waldarbeiterhof.
Gemarkung: 410 ha, Einwohner: 192, Haushalte: 56.

Sampohl 

Langgestrecktes Straßendorf, dazu zahlreiche neue Siedlerhöfe in Form einer zweiseitigen Straßenzeile an den Wegen nach Neuhof und Kornlage. 1928 wurde das ehemalige Rittergut Sampohl an die Grenzmärkische Siedlungsgesellschaft verkauft. Das Gut wurde völlig aufgesiedelt, dabei entstanden 37 Bauern-, 2 Handwerker- und 10 Arbeiterstellen. Es gab 35 Betriebe unter 5 ha Größe, 7 hatten zwischen 5 und 10 ha, 31 Höfe. umfassten zwischen 10 und 20 ha, 24 zwischen 20 und 100 ha. Die Bewohner von Sampohl waren 1925 zu 65,1 % katholisch. Der Anteil stieg aber nach 1928 auf 75 % an, als das Gut mit vorwiegend katholischen Neusiedlern meist aus dem Rheinland besetzt wurde. Die Rheinländer brachten ihre Bräuche mit, so kam es, dass im Nordosten des Schlochauer Landes rheinischer Karneval gefeiert wurde. Sampohl gehört zu den ältesten namentlich bekannten Orten des Schlochauer Landes. Schon 1326 erscheint es zusammen mit dem Nachbarort Konarzyn in einer vom Hochmeister Werner von Orseln ausgestellten Handfeste.
Wohnplätze: Kornlage, Sampohl Bhf., Sampohler Mühle, Ulrichsdorf Bhf., Ulrichsdorf Gut.
Kornlage trug bis 1922 den Namen "Groß Konarzyn, Gut". Am 5.1.1928 wurden Bahnhof Zechlau, Vorwerk Zoßnow und Gutsbezirk Zechlau auf Antrag des Besitzers August Ulrich in Ulrichsdorf umbenannt. Ebenfalls 1928 erfolgte die Eingliederung in Sampohl.
Gemarkung: 1985 ha, Einwohner: 1010, Haushalte: 225.

Quelle: Der Kreis Schlochau : ein Buch aus preussisch-pommerscher Heimat / erarb. u. zusammengestellt von Manfred Vollack u. Heinrich Lemke. Hrsg. vom Heimatkreisausschuss Schlochau. Kiel, 1976. ISBN 3-9800051-1-2

 

Links Prechlau und umliegende Gemeinden

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Prechlau / Przechlewo
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przechlewo.pl
Offizielle Website der heutigen polnischen Gemeinde Przechlewo

Parafia przechlewska w powiecie czluchowskim w Prusiech Zachodnich : obrazek historyczno-statystyczny  
Konstanty Koscinski, 1909, Kirchspiel Prechlau, digitalisiertes Buch

Website von Bernd Komischke 
Komischke Genealogy / Family Research world wide
Komischke, Roggenbuck, Flötenstein, Prechlau, u.a.